Mit der Fähre zur Insel Pico

Aber vorher kommt erst einmal die Arbeit...

Wir können mit Sofia, der Segelmacherin, gleich für den nächsten Tag einen Termin ausmachen. Sie holt unsere Genua ab, am nächsten Tag bringen sie das komplett überholte Segel wieder. Schaut gut aus! Leider verwursteln sich die 60 qm Tuch auf unserem kleinen Vordeck beim Hochziehen irgendwie um eine der Klampen. Ich kann das beim Windschen nicht sehen, nur hören!! Ratsch.... So ein blöder Mist - das ist uns noch nie passiert! Wir entschließen uns, das Segel gleich wieder runter zu nehmen und Sofia anzurufen: Das gleiche Procedere noch einmal! Aber es lohnt sich. Zwei Tage später können wir unsere Genua endlich wieder hochziehen.

Rein zur Kontrolle - ich habe mir auf der Fahrt von Velas nach Horta eingebildet, mal wieder seltsame Geräusche zu hören :) -  haben wir uns unter unser Cockpit geklemmt, d.h. ich habe mich da reingezwängt (für Ansgar ist es da unten ganz hinten viel zu eng!), um die Seilzüge der Ruderanlage zu überprüfen. Es findet sich tatsächlich ein kleines Stück aufgedröselter Draht bei der hinteren Umlenkrolle. Nicht schlimm, aber...  ? Man weiß ja nie, und wir haben noch ein ganzes Stückchen vor uns. Also machen wir uns auf die Socken, um erst einmal den Draht aufzutreiben und dann den Draht auszutauschen. Das ist ein ziemliche Popelei auf engstem Raum. Kein Weg hin, so etwas auf See durchzuführen. Statt des veranschlagten einen Tages brauchen wir zwei Tage. Dabei stellen sich noch ganz andere Schadstellen raus, die wesentlich schwerwiegender sind. Die Rückkehr nach Horta hat sich voll gelohnt. Und wir haben mal wieder die Bestätigung, dass man an Bord keine Reparaturen aufschieben darf. 

Als Belohnung gönnen wir uns den Ausflug auf die Insel Pico. 

 

Mitten im Weinanbaugebiet

Die Fahrt mit der Fähre  von Horta nach Madalena (Pico) ist billig (3,60 €), dauert nur eine halbe Stunde und ist viel bequemer, als mit dem eigenen Boot rüber zu fahren. Ankern ist dort nicht so einfach und der kleine Hafen in Madalena ist nicht für Gäste ausgerichtet.

Wir genießen es, mal auf dem Wasser zu sein, und nicht selbst steuern zu müssen.

Mit dem Mietwagen fahren wir rund um die Insel und kommen erstmal nach Mateus, einem Weinanbaugebiet aus dem mein Lieblings-Rosé kommt...

Die dunklen Lavasteine sind hier zu kleinen Mäuerchen aufgeschichtet, verursachen durch die Abstrahlung von Wärme ein Mikroklima und lassen so prächtigen Wein gedeihen. Die vielen kleinen Felder mit den endlosen Mäuerchen geben der Landschaft ein etwas skurriles Aussehen und sorgen dafür, dass die Insel Pico - obwohl so nah an Fajal- wieder einen ganz eigenen Eindruck hinterlässt.

 

Fortsetzung aus unserer Reihe: A Kuh with a view...

Bei unserer Fahrt kommen wir an zahlreichen Naturschwimmbädern, kleinen malerisch an den Berghügeln gelegenen Dörfchen und bunten Fischerhäfen vorbei. Unser Weg führt uns hinauf in die Berge im Nordosten der Insel (von Fajal aus sozusagen "hinter" dem Pico - dem höchsten Berg Portugals (2351 m !!) -  gelegen).

Dort können wir uns gar nicht satt sehen an den riesigen Weiden, die den Rindern eine duftende Mischung aus Kräutern und Gräsern bieten und durch den weichen Boden auf teils richtig steilen Berghängen für deren tägliches Workout sorgen. Es sei mal dahingestellt, ob die Tiere den Ausblick so genießen wie wir. Die Art, wie die Tiere hier gehalten und versorgt werden, fühlt sich einfach sehr gesund an. Und das schmeckt man. Käse, Milch, Butter... Mhm, lecker!

 

Wir waren froh, dass das Kerlchen liegen blieb...

Er schaut so niedlich und friedlich aus, wie er da mit angewinkelten Beinen hübsch dekoriert in der Landschaft liegt. Da uns aber nur eine kleine Steinmauer von seinen Launen trennt, sind wir froh, dass er sich von uns nicht stören lässt.

 

 

 

 

 

 

Auf der Transversale 

Auf der Route durch die Berge wollen wir eigentlich auf die Nordseite der Insel gelangen. Vor lauter Genießen und Schwelgen auf der Fahrt durch die Hortensien gesäumten Straßen verpassen wir aber irgendeine Abzweigung. So fahren wir wieder auf der Südseite zurück nach Madalena. Aber egal, wir schaffen an einem Tag sowie so nicht die ganze Insel, und auch den Pico selbst müssen wir uns für einen späteren Besuch aufsparen.

Dass wir hier auf die Azoren kommen werden, ist sowie so klar.... 

 

Abschied von Horta

Am Sonntag wollen wir von Horta aufbrechen und zur ca. 80 nm entfernten Insel Teceira segeln. Einen Tag früher startet Pierre-Yves seinen Törn zurück nach Frankreich. Solosailor auf 7 m Boot ohne Motor!!! Wir schleppen ihn am Morgen aus dem Hafen. Komm gut an!! Wir sehen uns in Frankreich....

 

Am Abend treffen wir uns mit Freunden und Bekannten ein letztes Mal im Peter Café Sport. In lustiger Runde (alles Holländer!!) nehmen wir Abschied von Horta und schippern am nächsten Morgen los nach Praia da Vitoria, Teceira...