
Velas, Sao Jorge
Auf der Insel gibt es eine ganz kleine Marina mit einem durch seine Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft überall bekannten, ja man kann sagen berühmten Hafenmeister: Jose Diaz. Wobei wir nicht wissen, wie man das Team der Marina Horta noch toppen kann!!
Egal, wir passen mit Umiak so gerade noch in die Marina und haben einen sehr schönen Platz direkt am Steg. Das bedeutet, wir haben zum ersten Mal seit 9 Monaten wieder Strom aus der Steckdose und vor allem Frischwasser aus dem Schlauch.
Das nutzen wir gleich am nächsten Tag, um erst einmal ausgiebig unser Schiff zu waschen. Ein dreiviertel Jahr nur im Salz hat seine Spuren hinterlassen und wir können das Material förmlich aufseufzen hören.
Gleich am ersten Tag lernen wir Uli und Dirk kennen, Deutsche, die sich hier vor einigen Jahren häuslich niedergelassen haben. Sie geben uns gute Tipps und erzählen uns Einiges über die Insel und ihre Bewohner. Nach einem netten Abend, den wir mit unseren Bootsnachbarn aus Irland und einem jungen holländischen Paar verbringen, mieten wir uns am nächsten Tag ein Auto und erkunden zusammen mit den Holländern die Insel.

Fajas - Naturschwimmbäder
Die Insel ist bekannt für seine zahlreichen Naturschwimmbäder, Fajas, die nicht nur einen imposanten Anblick bieten, sondern auch Raum für angenehmes Schwimmen im atlantischen Ozean. Ganz anders als in der Karibik gibt es auf den Azoren eben keine kilometerlangen Sandstrände, sondern eine Vulkanlandschaft, die mit beeindruckenden felsigen Steilküsten und dicht bewachsenen Bergen beeindruckt. Eher nichts für Strandurlauber, kommen Naturliebhaber, die gerne wandern, Ruhe und Natur genießen wollen und Trubel und Touristen-Hickimicki meiden möchten, hier voll auf ihre Kosten. Unsere Tour über Sao Jorge verschlägt uns des Öfteren die Sprache. Gerade blühen hier die Hortensien und alle Straßen sind gesäumt von unendlichen meist blauen, manchmal weißen Blütenmeeren. Valerie meint, es fühlt sich an wie bei einer Hochzeit, wenn man durch einen Tunnel aus Blüten schreitet. Die Felder, die auf den Azoren häufig wie in England von grünen Hecken oder kleinen Steinmauern begrenzt werden (oder zumindest im westlichen Teil der Insel eben mit Hortensien) sind Lebensraum der Milchkühe und Fleischrinder, die sich hier ganzjährig draußen tummeln und auch draußen auf den Feldern gemolken werden. Ställe kennen die Tiere nicht.
Obwohl nicht weit von Fajal entfernt, ist Sao Jorge ganz anders.

Auf der Kaffeplantage
Wir besuchen die einzige Kaffeplantage Europas, die mit 800 Kaffebäumen zwar nicht riesig ist, aber köstlichen Kaffee bietet. In diesem großen Garten blüht und wächst alles, was man sich so vorstellen kann. Es duftet nach Feigen, Minze, Anis ....
Überhaupt: Die Insel duftet, überall, ganz unterschiedlich, herrlich, nach verschiedensten Kräutern, Blumen, Heu, Tieren.... Wir wandern schnuppernd und staunend durch die Gegend.

Von einem Miradouro zum nächsten
Überall findet man hier herrliche Aussichtspunkte, Miradouro genannt, sowie zahlreiche gut angelegt Plätze, an denen man grillen kann. Alles inklusive der Straßen und Wege ist von den Gemeinden bestens in Schuss gehalten und liebevoll gepflegt. Müll, Unrat, Wandschmierereien, Bauruinen... Fehlanzeige, so etwas gibt es hier nicht. Und die Azoreaner sind stolz auf ihre Inseln - völlig zu Recht!! Wir können uns nichts Schöneres vorstellen. Hinzukommt die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der hier lebenden Menschen: Wir sind im Paradies - wieder einmal!

Sunset am Whale-Spotter-Point
Wir lassen diesen wunderschönen Tag mit dem Sonnenuntergang am ehemaligen Whale-Spotter-Point ausklingen. Von hier kann man alle vier Inseln (Graciosa, Terceira, Pico und Fajal sehen. Die Walfänger wurden früher vom Spotter mit Hilfe eines weißen Tuchs informiert, ob und in welcher Richtung sie Wale finden konnten. Später lief´s dann über Funk...
Für uns geht hier ein grandioser Tag! zu Ende!