
Highlight Mutter mit Kalb
Nach so vielen Seemeilen ohne Wale gesehen zu haben, entscheiden wir uns mit Pedro aus Horta am Samstag morgen rauszufahren.
8.30 Uhr geht es los. Wir fahren ein ganzes Stück bis zur Südspitze der Insel Pico. Dort haben Whale-Spotter Tiere gesichtet. Zum Glück ist der Atlantik platt wie eine Flunder und man hat einen guten Rundum-Blick. Trotzdem suchen wir einen ganze Weile und Pedro packt irgendwann das Unterwasser-Mikro aus. Dann hört er die typische Klicklaute der Pottwale - kurz drauf haben wir endlich unsere ersten Walkontakt!!
Pedro und seine Truppe nähern sich sehr vorsichtig, leise und bleiben in ausreichend Abstand, um die Tiere nicht zu stören. Mit an Bord ist eine Biologin, die jedes Individuum kartiert und uns viel über die Verhaltensweisen der Tiere erzählt. Zum Beispiel, dass die weiblichen Tiere immer in einem großen Verbund unterwegs sind und sich abwechselnd um die Jungtiere kümmern, wenn "Muttern" unter Wasser auf Futtersuche ist. Ob das auf dem Foto nun wirklich die leibliche Mutter ist oder gerade eine Babysitterin, wissen wir also nicht. Der Anblick ist in jedem Fall spektakulär und wir sehen an diesem Morgen noch etlich Tiere. Pedro ist total erleichtert - man weiß ja nie, ob man auch wirklich Tiere sichtet. Er ist einfach glücklich, uns seine Schätzchen zeigen zu können - und wir erst!!
Wir wissen jetzt aber auch, warum es so schwer ist, vom Segelboot aus Wale beobachten zu können. Sie sind definitiv nicht leicht zu sehen, springen einfach nur absolut selten aus dem Wasser und tauchen meist nahe der Wasseroberfläche. Die Fluke zeigen sie nur, kurz bevor sie in die Tiefe abtauchen und verschwinden. Als Segler können wir nicht ständig den Kurs ändern, um ihnen zu folgen. Wale zu finden, ist daher wirklich ein glücklicher Zufall.
Neben Pottwalen sehen wir bei unserem Ausflug noch Seihwale und - in diesen Gewässern sehr selten zu beobachten, da sie tief tauchen - Schnabelwale, deren Nase ein bisschen den "bottle nose Dolphins" ähnelt.
Zudem finden wir etliche Meeresschildkröten, die entspannt an der Wasseroberfläche treiben. Sie fressen die "portugiesischen Galerien" - eine Quallenart, über die wir schon vorher berichtet haben.
Den Abschluss des Ausflugs bildet eine riesige Delfinschule, bestimmt 100 Tiere (atlantic spottet dolphins), die fröhlich um unser Boot herumtollen und in ihrer Lebensfreude einfach unschlagbar sind.
Es war ein beeindruckender Ausflug und wir sind dankbar und glücklich für diese Erlebnis!
Wir bleiben noch ein paar Tage in Horta, kämpfen mal wieder mit unserem Generator und fahren am Mittwoch weiter nach Sao Jorge, eine Inseln nur ca. 25 nm von Fatal entfernt.