Mit dem Auto unterwegs

Es tut richtig gut....

Nach mehr als zwei Monaten können wir wieder los und fahren mit dem Auto die Insel ab. Die Natur ist überwältigend, vielfältig, karibisch, atlantisch wild... Plantagen mit Zuckerrohr oder Bananen, grasende Rinder und Ziegen, kleinere und größere Städte wechseln ab mit ausgeprägten und je nach Himmelsrichtung ganz unterschiedlichen Stränden und steilen bergigen Regionen mit tropischem Regenwald, der so dicht ist, dass man sich reinfallen lassen möchte. Während im Süden weißer Sandstrand vorherrscht, sind die Badefreuden weiter im Norden durch den Vulkan Mont Pellé eher braun schwarz unterlegt. Sieht in bisschen aus wie auf den Kanaren. Allerdings sind die Strände derzeit noch verbotene Zone.

 

Leider ist auch alles andere noch geschlossen : Restaurants sowieso, aber auch Museen, botanische Gärten, etc. Die Städte, jedenfalls die kleineren, wirken einfach noch wie ausgestorben. Vor St. Pierre, wo wir Anfang März keinen Ankerplatz mehr gefunden haben und ein paar Meilen weiter südlich festmachen mussten, ist jetzt gähnende Leere. Ein paar Boote haben sich in kleinere Ankerbuchten, wie hier auf dem Foto bei Trois Ilés, verkrochen. Insgesamt ist aber wenig los und auch die großen Ankerfelder lichten sich immer mehr. Viele fürchten die Hurrikan-Saison und versuchen hier irgendwie weg zu kommen.  

 

Unser schöner Ausflug hat also einen etwas bitteren Beigeschmack. Wie sollen die Leute das hier wirtschaftlich schultern? Die letzten zwei Monate der ohnehin kurzen Touristen-Saison war : Niente!! Jetzt kommt der Sommer, da haben sowieso viele Shops geschlossen, weil es sich nicht rentiert. Die Charteryachten liegen wie Perlen aufgereiht an ihren Bojen...und noch gibt es keinen Plan, wie Segeln demnächst in der Karibik überhaupt aussehen könnte - zumal jede Insel ihr eigenes Süppchen kocht. Aber wahrscheinlich braucht es die typisch karibische Gelassenheit, damit man solch negative Gedanken und Überlegungen aus seinem Hirn verbannen kann.

 

Anse Caffard Memorial

Hier ist 1830 ein Schiff an den Klippen zerschellt. Die Ladung: Sklaven. Hunderte verloren, angekettet im Schiff, ihr Leben.

86 Menschen, davon 60 Frauen, konnten gerettet werden. Sie wurden nach Fort de France gebracht - auf den Sklavenmarkt...

 

So war "die Ladung" auf den Sklavenschiffen gepackt...

Ohne Worte!

An der Ostküste...

Hier schwemmt der Atlantik die Seragossum-Alge an Land. Stinkt ganz schön...

 

 

Schwarzer Sandstrand in St. Pierre, nahe dem Mont Pelé. Hier kriegt man normalerweise kaum einen Ankerplatz!!