
Zumindest ein Paket ist bei uns angekommen!
Wir hatten Glück und haben einen Segler gefunden, der am Wochenende von Saint Martin nach Martinique gesegelt ist und uns unser Paket von Shrimpy abgeholt und mitgebracht hat. Inhalt: Neben einer neuen Deutschlandflagge war für uns vor allem der Ersatz-Kompass wichtig. Ohne den wollten wir nicht über den Atlantik schippern. Jetzt müssen wir nicht mehr über Saint Martin segeln, was die Sache natürlich wesentlich einfacher macht und vor allem den Papierkram und Zeitaufwand erheblich reduziert.
Das zweite Paket, das seit Mitte Februar unterwegs ist und direkt hierher nach Martinique geschickt wurde, scheint mittlerweile völlig aufgegeben worden zu sein. Jedenfalls hat UPS-Tracking uns die Info geschickt: "Sender und Empfänger verzichten auf das Paket"! Äh - nein!! Das tun wir nicht!!! Aber wir können auch nichts dagegen unternehmen. Bleibt zu hoffen, dass wir irgendwann zumindest unser Geld zurückbekommen. Unglücklicherweise war hier vor dem Lockdown auch noch Streik - Franzosen eben... Das hat bei UPS wohl ein ziemliches Chaos verursacht.
Ersatzteil für den Wassermacher ?
Hier gibt es zwar eine Vertretung. Kontaktaufnahme aber nicht möglich. Als am Wochenende plötzlich unser Wassermacher streikte, konnten wir nach acht Stunden Fehlersuche ein kaputtes Relais ausmachen. Dieses hier in der momentanen Situation ersetzt zu bekommen, wird schwierig sein. Mit Thomas Hilfe haben wir es jetzt erst einmal überbrückt. Nach weitern zwei Stunden Gebrauch des Wassermachers blieb der wieder stehen - puh - alles reine Nervensache. Diesmal waren die Kohlebürsten total abgenutzt. Neue hatten wir glücklicherweise an Bord und konnten sie umgehend ersetzen. Wir haben dann noch ausgiebig die Membran gereinigt, was alles in allem fast einen ganzen Tag in Anspruch genommen hat. Aber wir haben ja Zeit. Jetzt hoffen wir, dass sich unser Wassermacher ausreichend gewürdigt und gehätschelt fühlt, um weiter brav seinen Dienst zu verrichten. Ohne Wassermacher wäre es in dieser Situation echt schei....
Unser Totalreinfall
Wie bereits berichtet, schwächelt unser Generator wieder. Er springt nur noch sehr schwer an, startet manchmal gar nicht mehr. Die vorläufige Diagnose von Fischer Panda hat sich leider bewahrheitet: Die Kompression ist, als Folgeschaden durch das eingedrungene Salzwasser aufgrund der defekten Schweißnaht am Auspuffkrümmer im Winter, viel zu niedrig. Zudem zeigen sich weitere Korrosionsschäden in seinem Inneren. Nach einigen weiteren Mails hat uns Fischer Panda nun einen neuen Generator zugesichert. Das erleichtert uns sehr, zumal die Garantie im Juni abläuft. Allerdings können wir hier momentan natürlich keine Austauschgenerator bekommen. Wir müssen bis Europa warten und hoffen sehr, dass wir dann mit dem dritten Einbau mehr Glück und endlich Ruhe damit haben werden.

Huckepack zurück nach Europa
Etliche Segler, die nicht zurücksegeln können oder wollen, haben eine Überfahrt für ihr Boot auf einem Transportschiff gebucht. In den letzten Tagen und Wochen herrscht hier reger Verkehr. Im Foto zu sehen ein Halbtaucher, der halb abgesenkt wird, damit die Schiffe reinfahren können. Andere heben die Boote per Kran an Bord - und dann geht's los. Eine spezielle Art des Atlantik-Crossings.

Unsere Quarantänestation auf dem Wasser
Wir kommen mittlerweile praktisch gar nicht mehr von Bord. Nur um dringend benötigte Lebensmittel einzukaufen oder ab und zu zur Laundry gehen wir an Land. Sport an Bord, schwimmen ums Boot, Austausch mit andern Seglern vom Dinghy aus, Informationsbeschaffung übers Internet, die Funkrunden oder über Facebook. Unsere Nachbarschaft ist durchweg sehr nett und wir haben auch einige deutsche Boote in der Nähe, mit denen wir uns ab und zu zu einem Schwätzchen auf Abstand treffen.
Es geht uns hier wirklich gut und es gibt nichts zu meckern. Aber natürlich nimmt mit zunehmender Dauer auch die Anspannung spürbar zu. Alles dreht sich irgendwie um Corona und es gibt keinen anderen Gesprächsthemen mehr. Die Fragen nach der näheren, aber nun immer öfter auch nach der ferneren Zukunft der Segler unter Corona treten in den Mittelpunkt.
Wir fürchten, dass mit Lockerung der Maßnahmen neue Infektionswellen auftreten werden. Corona wird bleiben. Zumindest bis es ein wirksames Medikament oder einen Impfstoff gibt.
Somit haben wir uns nun mehr oder weniger abschließend entschieden, diese Zeit auf unserem sicheren Boot, aber in Europa abzuwettern. Noch werden wir allerdings ein bisschen hier bleiben, bevor wir auf die Azoren starten. Vor Mitte bis Ende Mai wollen wir nicht lossegeln.
Wir wünschen Euch allen Gesundheit - stay safe and take care!!