
Frankreich geht in die Verlängerung...
Bis mindestens 11. Mai, so heißt es vorläufig, sollen die strengen Bestimmungen gelten. Mittlerweile bewegen wir uns praktisch gar nicht mehr von Bord, nur noch für dringend benötigte Einkäufe und stets mit Passierschein. Die Kontrollen hier sind streng. Wir werden überwacht von der Küstenwache, der Polizei, mit Booten, Drohnen und Hubschraubern. Es macht den Eindruck, als hätten die Behörden das hier alles ganz gut im Griff. Wir sehen jedenfalls nur menschenleere Strände und und Straßen. Die meisten bewegen sich nicht und halten sich an die Regeln - nicht alle, ok, aber das ist wohl normal. Uns hat ein Video erreicht, in dem ein Hubschrauber eine Gruppe von Strandbesuchern vom Strand treibt...Ein Kommentar von einem Leser dazu: "So much efforts for these idiots!" Recht hat er.
In der Zwischenzeit diskutieren wir hin und her, was wir machen sollen. Die Frage ist, wie wird unser Seglerleben in den nächsten 12 oder 18 Monaten überhaupt aussehen? Was passiert, wenn auf den Inseln immer mal wieder Infektionsfälle hochschwappen? Wo sind wir als Segler in diesen Zeiten überhaupt willkommen. Der Panamakanal hat zwar auf für Yachten unter 65 ft wieder geöffnet. Die Pazifikinseln signalisieren aber ganz klar: Stay away! Klar, die haben jetzt andere Sorgen...
Wir werden weiter abwarten, haben aber in Erwägung gezogen, zurück nach Europa über den Atlantik zu den Azoren zu segeln. Voraussetzung dafür ist, dass wir die Azoren anlaufen und dort festmachen dürfen. Solange das nicht möglich ist bleiben wir hier. Allerdings sind wir bzw. unser Boot ab Ende Mai nicht mehr versichert, da wir hier in der Hurrikan-Zone liegen. Aber bis dahin ist ja auch noch ein bisschen Zeit.
Momentan versuchen wir unsere Paketlieferungen mit den Ersatzteilen in den Griff zu kriegen. Ein Paket, das hier auf Martinique ankommen sollte, scheint völlig verschollen. Das ist nicht weiter verwunderlich, da ja keine Flüge mehr gehen und damit auch keine Fracht mehr auf die Inseln kommt. Völlig offen daher, ob uns dieses Ersatzteil irgendwann überhaupt noch einmal erreicht oder nicht. Ein anderes Paket ist auf Saint Martin angekommen. Das können wir momentan aber auch nicht abholen, weil wir hier feststecken. Es ist gerade etwas kompliziert...
Zumindest das Paket von Saint Martin brauchen wir dringend für die Atlantiküberquerung. Wenigstens liegt es sicher bei "Shrimpy". Wir müssen auf unserem Weg zu den Azoren also irgendwie bei ihm vorbeirutschen und "die Fracht" an Bord nehmen. Ob und wann wir dazu die behördliche Erlaubnis kriegen, steht in den Sternen.
Und mal wieder Neuigkeiten von unserem Generator: Er schwächelt wieder und weigert sich anzuspringen! :(
Nach einem Telefonat mit Fischer Panda tippen die auf ein Problem mit der Kompression. Sollte sich das bewahrheiten, schlagen sie einen Komplett-Austausch des Generators vor - das hätten wir ja schon im Januar haben können, oder?
Und vor allem: Wie sollen wir das in diesen Zeiten bewerkstelligen? Völlig ausgeschlossen. Wenigstens ist der Vorfall aufgenommen und damit innerhalb der Garantiezeit erfasst. Es bleibt spannend..
Wir wünschen allen unseren Lesern gute Gesundheit und die innere Ausgewogenheit und Gelassenheit, um heil durch diese Krise zu kommen, wo auch immer Ihr gerade seid.
Stay safe - stay home!